Wiesentheid will oben angreifen

Optimistischer Wegweiser: Hassan Rmeithi will mit Wiesentheid an der Spitze der Bezirksliga mitmischen. Foto: Hans Will

Mit Trainer Hassan Rmeithi macht sich beim Abstiegskandidaten der letzten Jahre wieder Zuversicht breit. Kann die Mannschaft den hohen Ansprüchen standhalten?

Seit Jahren kämpft der TSV-DJK Wiesentheid um den Verbleib in der Bezirksliga Ost. Zwischen den Plätzen acht und zehn ist der Verein in den vergangenen vier Jahren ins Ziel gekommen, aber stets musste er bis in die letzten Spieltage um den Ligaverbleib zittern. Das soll, wenn es nach Hassan Rmeithi geht, Geschichte sein. Offensiv propagiert der gar nicht mehr so neue Trainer eine Platzierung im oberen Tabellendrittel.

Noch im Frühjahr 2019 war einmal mehr klar: Für die Wiesentheider geht es in der Bezirksliga ums nackte Überleben. Thomas Latteier wurde von seinen Aufgaben als Trainer entbunden. Sportleiter Elmar Wächter hatte ihn über die Freistellung informiert. Nur Tage später trat Hassan Rmeithi, der zeitgleich noch den FC Geesdorf coachte und bereits als Trainer für die neue Saison feststand, seinen Dienst an. So überraschend er mitten in der Saison einstieg, so erwartbar war die Reaktion aus Geesdorf: Sie stellten ihn frei. So konnte er sich ganz seiner Mission in Wiesentheid widmen: Mit ihm holten die Rot-Schwarzen 18 Punkte aus zehn Spielen und gingen souverän über die Ziellinie.

Auf diese Darbietungen konnte der 33-Jährige nun aufbauen. „Ich habe in den acht Wochen gesehen, dass die Mannschaft Potenzial hat und die Jungs entwicklungsfähig sind.“ Zudem hätten sich Spieler und Trainer kennen und – mit Blick auf die wenigen Abgänge – wohl auch schätzen gelernt. Nur Florian Eschenbacher hat den Verein in Richtung des VfL Volkach verlassen. „Ich bin froh, dass fast alle für die neue Runde zugesagt haben und wir die Spieler halten konnten“, sagt der neue Trainer. Neben dem bereits bekannten Personal präsentierte Rmeithi auch einige neue Gesichter, vornehmlich Kicker, mit denen er bereits zusammengearbeitet hat.

So folgten ihm sein Bruder Mohamed, Carmine de Biasi und Fazdel Tahir von Geesdorf nach Wiesentheid. Zudem lotste er zwei weitere Routiniers zu seinem neuen Verein: Forsts Eray Cadiroglu und Andreas Ganzinger, der die vergangenen Jahre fester Bestandteil der Bayernliga-Mannschaft des Würzburger FV war. „Wir haben einige erfahrene Jungs dazubekommen. Natürlich ist das immer auch ein Risiko, weil ich nicht wusste, ob es passen würde. Aber es hat von der ersten Woche an hervorragend geklappt“, sagt Rmeithi. Der Trainer glaubt, eine gute Mischung gefunden zu haben, die in der anstehenden Runde die Spitze angreifen kann.

Die Mannschaft sei schon auf sehr gutem Level. Die Vorbereitung verlief engagiert und intensiv. Und auch die Testspiel-Ergebnisse stärken die Ambitionen des Neuen, der vor Jahren schon die U19-Jugend des Klubs betreute: Gegen die Landesligisten aus Lengfeld und Kleinrinderfeld erzielte Wiesentheid jeweils ein 2:2. Gegen Euerbach/Kützberg gelang sogar ein 4:3. Auch gegen die unterklassigen Mannschaften aus Sickershausen, Buchbrunn/Mainstockheim oder Altfeld siegten die Wiesentheider – und hinterließen einen starken Eindruck.

Der Trainer denkt positiv

„Die Jungs haben die neuen taktischen Vorgaben schnell umgesetzt“, sagt Rmeithi. „Mit unserer Qualität richten wir unser Spiel künftig mehr auf Ballbesitz aus.“ Der Trainer spürt die Vorfreude auf die am Sonntag in Hirschfeld beginnende Saison. Nicht nur bei den Jungs, auch bei ihm kribbele es schon. Dabei wird es spannend sein zu sehen, wie sich der Abstiegskandidat der letzten Jahre in der Rolle als mögliches Spitzenteam zurechtfindet. „Ich hatte auch Bedenken. Aber ich denke positiv, und Fußball wird im Kopf entschieden. Als ich das Team übernommen habe, war es am Boden. Seitdem agieren sie mit anderer Einstellung und deutlich selbstbewusster.“

Rmeithi hofft, dass seine Spieler auf die Schlussphase der vergangenen Saison noch einen draufsetzen können und sich seine forsche Herangehensweise auszahlt. Das Gefühl sei sehr positiv. Allerdings weiß er aus seiner Zeit in Geesdorf, dass es auch Rückschläge geben werde. Auch dort habe er in der Bezirksliga-Meistersaison auf einen starken Kader zurückgreifen können. Letztlich hatte alles zusammenpassen müssen, um nach ganz vorne zu kommen. „Wir nehmen die Herausforderung an und wollen soweit oben wie möglich landen“, sagt Rmeithi. Um den heißen Brei zu reden war noch nie die Sache des erfahrenen Coaches. Ebenso wenig, wie mit Mittelmaß zufrieden zu sein.

Quelle: inFranken.de

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